Hauptmerkmale
Der Glänzende Lackporling ist ein Pilz aus der Gruppe der Lackporlingsverwandten. Er wächst einjährig nieren- bis halbkreisförmig (manchmal auch geweihförmig) meist an Laubbäumen, vorzugsweise an Eichen und Buchen. Der Hut wird bis zu 25 cm breit und ca. 3 cm dick. Die Hutoberseite ist konzentrisch gefurcht mit einer dünnen Lackkruste, die Farbe geht von gelborange zu immer dunkleren Tönen wie schwarzbraun über. Diese Lackschicht schmilzt in einer Streichholz- oder Feuerzeugflamme. Der Rand ist zur Wachstumszeit weiß. Die Röhren sind 1-2 cm lang und weiß-bräunlich, die Poren anfangs weißlich und später bräunlich. Der Stiel ist dunkler wie der Hut, bis zu 20 cm (!) lang, glänzend und verbreitert sich seitlich in den Hut. Manchmal erscheint der Hut aber auch wie am Substrat aufsitzend. Das Fleisch ist zäh, jung weißlich und später bräunlich. Geschmack und Geruch sind neutral.
Der Glänzende Lackporling kann leicht mit dem Dunklen Lackporling (Ganoderma carnosum) verwechselt werden, der insgesamt dunklere Farben besitzt und hauptsächlich auf Tanne wächst.
Geschichtliches
Der Pilz ist wohl schon seit ca. 4000 Jahren Bestandteil der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM). Weil er in China ursprünglich sehr selten ist, war er lange Zeit nur dem Kaiser und anderen hochrangigen Persönlichkeiten zugänglich. Das einfache Volk bekam ihn damals nicht zu Gesicht. Heute kann man ihn züchten und weltweit wird ein Umsatz von ca. 5 Milliarden Euro pro Jahr erzielt.
Inhaltsstoffe
Der Glänzende Lackporling ist kein Speisepilz. Aber er beinhaltet ein großes Sortiment an Inhaltsstoffen: erwähnt seien nur Peptide, Vitamine (B1, B2, B6 und E), Spurenelemente, Nukleotide, mehr als 100 verschiedene Triterpene, Triterpensäuren, Monoterpene, verschiedene freie Fettsäuren und verschiedene Polysaccharide. Viele dieser Inhaltsstoffe sind in den meisten Pilzen nicht enthalten.
Ökologie
Der Glänzende Lackporling ist ein Saprobiont bzw. Schwächeparasit und verursacht eine Weißfäule zumeist auf Laubbäumen, wie Buche und Eiche, seltener an Fichten. Man kann die einjährigen Fruchtkörper an Baumstümpfen, Wurzeln oder am Grund von bereits geschwächten Bäumen finden. Er ist wahrscheinlich weltweit verbreitet aber nirgends sehr häufig. Er wächst vom Sommer bis in den Spätherbst.
Interessantes
In Asien besitzt der Reishi als Glückssymbol ein hohes Ansehen. Teils wird er auch wegen seinem schönen Erscheinungsbild als dekorativer Bestandteil von Blumengestecken verwendet. Der chinesische Name Ling Zhi bedeutet „Geist-Pflanze“, weitere chinesische Namen sind „Kraut spiritueller Kraft“, „Pilz der Unsterblichkeit“ und „Zehntausend-Jahre-Pilz“. Er wird in China auch als „König der Heilkräuter“ angesehen und gilt dort als ebenbürtig zum Ginseng (Panax ginseng). Schon seit langer Zeit wird in Asien an und mit dem Pilz geforscht. In den letzten Jahrzehnten haben auch viele westliche Forschungseinrichtungen mit intensiven Untersuchungen dieses interessanten Pilzes und seiner Wirkungen begonnen und man kann auf die Resultate gespannt sein.