Hauptmerkmale
Der Pioppino (auch Samthaube, Yanagi-Matsutake, Südlicher Ackerling oder Südlicher Schüppling) ist ein Pilz aus der Familie der Träuschlingsverwandten. Er wächst büschelig an Laubbäumen, zumeist Pappeln bzw. Pappelstümpfen. Sein Hut wird bis 12 cm breit, anfangs halbkugelig, später abgeflacht. Die Oberfläche ist matt, feucht etwas klebrig und trocken feldrig aufreißend. Jung ist die Farbe hell- bis graubräunlich, wenn feldrig aufreißend ist der drunterliegende Hut weißlich. Die Lamellen sind angewachsen, gedrängt, zunächst weißlich, im Alter bräunlich und oft punktiert fleckend. Der Stiel ist bis ca. 10 cm lang, anfangs weiß, später ebenfalls bräunlich. Der Ring ist hängend, anfangs weiß, später bräunlich. Das Fleisch ist fest, im Hut zart und weiß. Geruch und Geschmack sind aromatisch mit einer Rettichnote.
Der Südliche Ackerling kann mit dem Pappel-Schüppling (Pholiota populnea) verwechselt werden. Dieser Pilz gilt als ungenießbar, er kann bei empfindlichen Personen Übelkeit und Erbrechen hervorrufen.
Geschichtliches
Der Südliche Ackerling wurde wohl schon von den Römern kultiviert, dabei wurden mit reifen Lamellen Pappelholz infiziert. Aktuell wird er vor allem in Italien (auf fermentiertem Weizenstroh), Frankreich und besonders in Japan und China kultiviert
Verwendung in der Küche
Der Pioppino läßt sich auf vielfältige Art verwenden, er kann roh in Salaten zubereitet werden. Einfach und höchst lecker ist das Braten und Garen des ganzen Pilzes (lediglich der Stielansatz sollte abgeschnitten werden) in Butter und die Verwendung als Beilage. Gilt schon lange in Italien und Frankreich als Delikatesse. Erinnert in seinem Aroma an Maronen (Esskastanien).
Ernährungswert
Der Pioppino hat ähnliche ernährungsrelevante Anteile/ Nährwerte wie die meisten Pilze: im Frischpilz sind nur wenige Kalorien, fast kein Fett, aber Protein, sowie Ballaststoffe, Mineralien und Spurenelemente. Kalorienarm und ballststoffreich. Erwähnenswert sind der Vitamin D-Anteil, sowie die Vitamine B1 und B2.
Ökologie
Der südliche Ackerling wächst parasitär an Laubbäumen, hauptsächlich Pappeln. Er ist wärmeliebend und daher in Deutschland oft nur in Weinanbaugebieten anzutreffen, in mediteranem Klima ist er sehr viel häufiger.
Daher in Deutschland lieber gleich selbst kultivieren! Er wächst von Frühling bis Spätherbst.
Interessantes
Der südliche Ackerling wurde in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) verwendet. Neue Forschungen zeigen, dass sein Mycel in der Lage ist, spezielle Enzyme auszubilden und abzugeben, die in der Lage sind, Giftstoffe in der Umwelt abzubauen.