Hauptmerkmale
Der Kulturträuschling, auch Riesenträuschling oder Braunkappe genannt, ist eine Pilzart aus der Familie der Träuschlingsartigen. Sein Hut ist ca. 5-20 cm breit, zunächst halbkugelig, später gewölbt. Die Oberfläche ist trocken bis leicht schmierig, aber nie schleimig, glatt und entsprechend dem Beinamen "Braunkappe" sind die Farbtöne bräunlich, man könnte den Kulturträuschling bei ungenauem Hinsehen und nur von oben durchaus mit einem Steinpilz oder einer Marone verwechseln.
Es gibt auch eine Varietät mit gelblich-falben Hutfarben (var. Lutea). Der Hut ist jung mit weißlichen Velumresten bedeckt. Die Lamellen sind breit am Stiel angewachsen, stehen eng und sind jung hellgrau, später grauviolett, um schließlich schwarzviolett zu werden. Der Stiel ist bis 15 cm lang und bis zu ca. 3 cm breit, über dem Ring weißlich, darunter gelblich. Der Ring ist hängend, gerieft und vom Sporenstaub bald dunkel gefärbt. Das Fleisch ist dick und weiß, unter der Huthaut mit gelblichen Tönen. Geruch und Geschmack sind mild, etwas rettichartig. Auffallend sind die dicken weißen Rhizomorphen an der Stielbasis.
Geschichtliches
Der Kulturträuschling wird seit den 60er oder 70er Jahren in Deutschland kultiviert. Erste Pilze der Urform, des Rotbraunen Riesenträuschlings, fielen auf, als sie massenhaft auf der Strohabdeckung von Kartoffel-Mieten wuchsen. Der Riesenträuschling wurde kultiviert und ist seitdem als Kulturträuschling erhältlich. Entsprechend seinem ursprünglichen Habitat wird der Kulturträuschling auf Strohballen, Stroh oder Strohmehl angebaut, auch Bodenkontakt ist notwendig.
Verwendung in der Küche
Einfach und höchst lecker ist das Braten und Garen des Kulturträuschlings in Butter und die Verwendung als Beilage.
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Ernährungswert
Der Kulturträuschling hat ähnliche ernährungsrelevante Anteile/ Nährwerte, wie die meisten Pilze: pro 100 g Frischpilz wenige kcal, fast kein Fett, aber Protein, sowie Ballaststoffe, Mineralien und Spurenelemente. Er ist kalorienarm und ballststoffreich.
Ökologie
Der Kulturträuschling ist ein Saprobiont, d. h. er ernährt sich von totem organischen Material. Dieses Material ist in seinem Fall Stroh, Holz- oder Rindenhäcksel und andere verrotende Pflanzenabfälle. Dementsprechend wächst er an Stellen, wo er dieses Material antrifft, wie Gärten, Parkanlagen, auf Strohabfällen und Abfallhaufen, aber auch auf gemulchten Flächen. Die Fruchtkörper erscheinen im Frühjahr und im Herbst, im Sommer erscheinen sie nicht. Er kann in Nordamerika, Japan, Argentinien und Europa nachgewiesen werden. In Europa erst seit den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts, er wurde wohl aus Nordamerika eingeschleppt. In Deutschland ist er in den letzten Jahren häufiger anzutreffen, das hängt wohl damit zusammen, dass es sich um „Kulturflüchtlinge“ handelt und dass in den letzten Jahren die Verwendung von Rindenmulch und Holzhäcksel stark zugenommen hat.