Hauptmerkmale und Verwechslungsmöglichkeiten
Das Stockschwämmchen wächst büschelig an (meist) Laubholzstümpfen oder -ästen. Der Hut ist bis zu 10 cm breit, etwas gebuckelt, füht sich leicht fettig an und die Farben variieren von hellbraun bis zimtbraun bei Feuchtigkeit bis zu hellgelb bei Trockenheit (hygrophaner Hut, siehe unten bei „Interessantes“). Die Lamellen sind zunächst hellbraun, im Alter immer dunkler werdend, am Stiel angeheftet, recht eng stehend und mit Zwischenlamellen. Der Stiel ist 2-8 cm lang, zäh und hohl, oberhalb des vergänglichen, aber deutlichen Ringes, heller, unterhalb des Ringes dunkler gefärbt. Wichtiges Erkennungsmerkmal sind die unterhalb des Ringes stehenden feinen, dunkelbraunen Schüppchen. Der Geruch ist angenehm pilzig, der Geschmack ist ebenso angenehm.
Dieser äußerst beliebte Speisepilz hat einen tödlich giftigen Doppelgänger, den Gifthäubling (Galerina marginata). Der Gifthäubling wächst zumeist an Nadelhölzern, es wurden aber schon Baumstümpfe gefunden, an denen das Stockschwämmchen und der Gifthäubling gleichzeitig und nah beisammen wuchsen. Daher ist das Sammeln von wildwachsenden Stockschwämmchen doch besser dem Kenner vorbehalten.
Gehen Sie mit einer Pilzzucht von Pilzmännchen sicher, dass Ihnen diese Verwechslung erspart bleibt!
Geschichtliches
Das Stockschwämmchen wird erst seit relativ kurzer Zeit gezüchtet. Da das Sammeln durch den tödlich giftigen Doppelgänger, den Gifthäubling, nur Kennern überlassen werden sollte, stellt das Züchten eine ungefährliche und sichere Möglichkeit dar, an diesen äußerst wohlschmeckenden Pilz zu gelangen. Denn Frischware wird in Supermärkten oder Märkten so gut wie nie angeboten.
Statt den Pioppinopilzen verwenden Sie einfach Stockschwämmchen im Rezept.
Verwendung in der Küche
Vom Stockschwämmchen wird nur der Hut verwendet. Fast schon ein Klassiker ist die Stockschwämmchensuppe. Aber das Stockschwämmchen kann natürlich auch auf alle anderen Weisen zubereitet werden, wie immer ist auf genügende Erhitzung zu achten. Getrocknet ist er ein ausgezeichneter Würzpilz.
Ernährungswert
Das Stockschwämmchen hat ähnliche ernährungsrelevante Anteile/ Nährwerte wie die meisten Pilze: pro 100 g Frischpilz ca. 25 kcal, ca. 0,1 g Fett und ca. 2,5-3 g Protein sowie ca. 3 g Ballaststoffe sowie Mineralien und Spurenelemente. Er ist kalorienarm und ballststoffreich.
Ökologie
Das Stockschwämmchen lebt saprobiontisch von abgestorbenem Holz, es verursacht eine Weißfäule. Es befällt meist Laubholz, kann aber auch manchmal auf Nadelholz gefunden werden, gerade in Bergwäldern. Die Fruchtkörper erscheinen von Mai bis Dezember, es ist ein häufiger Pilz und in Europa weit verbreitet.
Interessantes
Das Stockschwämmchen enthält in seinem wissenschaftlichen Namen das „mutabilis“ was auf deutsch mit „veränderlich“ übersetzt werden kann. Das Stockschwämmchen kann wirklich sehr veränderlich aussehen, je nachdem, ob es gerade viel Feuchtigkeit zur Verfügung hat oder wenig. Dies liegt an seinem „hygrophanen“ Hut: Bei Trockenheit erscheint der Hut undurchsichtig und matt und hat hellere Farben, bei Feuchtigkeit wird er durchscheinend, glänzend und hat dunklere Farben. Dadurch ist das Stockschwämmchen auch oft „zweifarbig“, weil sich feuchte und trockene Pilzanteile unterschiedlich verfärben. Dies ist auch ein wichtiges Erkennungsmerkmal, leider hat sein giftigster Doppelgänger (der Gifthäubling) aber auch einen hygrophanen Hut. Die Hüte ähneln sich so stark, dass man in einer Pilzberatung nur ganze Pilze bestimmen lassen kann. Wenn man nur die Pilzhüte des Stockschwämmchens zur Kontrolle vorlegt, dann wandern diese in den Müll. Zu gefährlich die Verwechslungsgefahr mit dem amanitin-haltigen, tödlich giftigen Gifthäubling.
Bei Untersuchungen über den Abbau von umweltschädigenden Substanzen konnte nachgewiesen werden, dass Stockschwämmchenkulturen in der Lage sind, bestimmte Farbstoffe aus Abwässern abzubauen.