Hauptmerkmale und Verwechslungsmöglichkeiten
Der Parasol (auch Riesenschirmpilz) macht seinem Namen wirklich Ehre: Para – gegen und sol – die Sonne: Der Sonnenschirm. Und wirklich, wenn man einem großen Exemplar dieses Pilzes begegnet, dann könnte man ihn durchaus als kleinen Sonnenschirm benutzen, der Hut wird nämlich bis zu 40 cm im Durchmesser.
Im jungen Zustand ist der Hut noch kugelig-eiförmig, man sagt dazu paukenschlegelförmig, um mit zunehmendem Alter vollständig aufzuschirmen, meist mit einem kleinen Buckel in der Mitte. Die Oberfläche ist hell(braun) gefärbt und mit sparrigen, dunkler gefärbten Schuppen besetzt, die Mitte des Hutes ist glatt und braun. Die Lamellen sind weiß und enden vor dem Stiel. Der zähe Stiel ist bis zu 40 cm lang und genattert, ein wichtiges Merkmal. Er trägt einen zweischichtigen, verschiebbaren (!) Ring und ist unten verdickt. Das feste Fleisch ist weiß und riecht angenehm. Es verfärbt sich nicht bei Druck oder Verletzung. Geruch und Geschmack sind angenehm pilzig bis nussartig.
Wenn man diesen beeindruckenden Pilz findet, denkt man zunächst „der ist unverwechselbar“. Aber leider gibt es den durchaus ähnlichen Gift-Riesenschirmpilz (Macrolepiota venenata), der in Gärten und auf gedüngten Flächen vorkommt. Er ist etwas gedrungener und rötet bei Verletzung. Er kann heftige Magen-Darm-Erkrankungen hervorrufen. Noch schlimmer wäre eine Verwechslung mit einem der kleineren Schirmlinge, deren Ring nicht verschiebbar ist. Sie sind teilweise heftig giftig!
Geschichtliches
Der Parasol wird erst seit relativ kurzer Zeit gezüchtet und dann meist auch nur für den privaten Gebrauch. Daher findet man diese Delikatesse nicht im Supermarkt oder auf Märkten: man muß ihn entweder selbst sammeln oder selbst züchten!
Verwendung in der Küche
Der ausgebreitete Hut des Parasol wird gerne wie ein Schnitzel paniert und gebraten, eine wahrer Hochgenuß!
Er läßt sich natürlich auch ohne Panade braten. Auf eine ausreichende Garzeit ist zu achten. Der Stiel läßt sich trocknen und zu Pilzpulver verarbeiten, dass Saucen und Suppen ein hervorragendes Aroma gibt.
Ernährungswert
Der Parasol hat ähnliche ernährungsrelevante Anteile/ Nährwerte, wie die meisten Pilze: pro 100 g Frischpilz ca. 15 kcal, ca. 0,5 g Fett und ca. 2-2,5 g Protein sowie Ballaststoffe, Mineralien und Spurenelemente. Er ist kalorienarm und ballststoffreich.
Leider neigt der Parasol dazu, ähnlich wie viele Champignonarten, Schwermetalle aus der Umgebung anzureichern, wie durch die Analyse von Parasol-Wildsammlungen nachgewiesen wurde.
Umgehen sie einfach dieses Risiko, indem sie die Parasole mit dem Biosubstrat von Pilzmännchen selbst züchten!
Ökologie
Der Parasol lebt saprobiontisch von organischem Material, d. h. er zersetzt abgestorbenes Material. Die Fruchtkörper können schon im frühen Sommer erscheinen und erfreuen den Pilzsammler bis in den November hinein. Durch seine Größe ist er sogar manchmal beim Autofahren am Strassenrand zu erkennen. Er erscheint manchmal als einzelnes Exemplar aber meist in kleinen Gruppen, teils auch in Hexenringen. Die Fruchtkörper erscheinen meist nicht im Wald direkt, dort findet man eher seinen kleineren „Doppelgänger“, den Safran-Riesenschirmpilz (Macrolepiota rhacodes, ebenfalls essbar) sondern eher auf Lichtungen, in Parkanlagen, Waldrändern, manchmal auch an Strassenränder von Strassen, die durch Wälder führen. Er ist fast weltweit verbreitet.