Allgemein:
Kulturdauer: Mehrjährig / Frostverträglichkeit: winterhart / Pflegebedarf: gering
Impfstäbchen dienen zum Anlegen einer Pilzkultur auf Baumstämmen und Baumstümpfen zur Zucht von Speisepilzen. Im Freiland sollte die Anlage der Pilzkultur nur in der frostfreien Periode von Frühjahr bis Herbst erfolgen. Im Haus ist die Anlage einer Pilzkultur ganzjährig möglich. Nach einer Besiedlungsdauer von ca. 8 Wochen sind die Pilzkulturen komplett mit Pilzmyzel besiedelt und winterhart. Über mehrere Jahre können immer wieder Stockschwämmchen geerntet werden, bis die Pilzkultur verbraucht ist.
Sie benötigen zusätzlich:
2 Laubholz-Baumstämme oder Baumstümpfe mit einer Länge von ca. 50 cm und ca. 20-30 cm Durchmesser. Verwenden Sie ausschließlich möglichst frische und gesunde Baumstämme ohne Fremdpilzbefall, welche nicht älter als 3 Monate geschlagen sein sollten. Die Baumrinde sollte möglichst unbeschädigt sein, da eine gesunde Baumrinde als natürlicher Schutz vor Konkurrenzpilzen dient.
Geeignete Holzarten: Buche, Eiche, Birke, Erle, Pappel, Weide, Kastanie, Esche
Hammer, Bohrer Ø 8 mm
Anwendung:
Vorbereitung der Baumstämme oder Baumstümpfe:
Die Baumstämme sollten eine ausreichende Restfeuchte haben. Bei ausreichender Holzfeuchte fühlen sich frische Schnittstellen feucht an. Bei Bedarf wässern Sie die Baumstämme vor dem Anbringen der Bohrlöcher für 10-20 Stunden in frischem Leitungswasser.
Bohren Sie mit einem 8 mm Bohrer gleichmäßig, um den Baumstamm herum verteilt, pro Baumstamm 10 ca. 50 mm tiefe Bohrungen in den Baumstamm hinein.
Beimpfen:
Entnehmen Sie die Impfdübel mit sauberen Händen und wässern Sie diese für 1-2 Stunden in frischem und kaltem Leitungswasser. Bitte auf keinen Fall heißes Wasser verwenden und während des Beimpfens immer mit sauberen Händen arbeiten!
Nach dem Wässern schlagen Sie die Impfdübel vorsichtig mit einem Hammer in die Bohrlöcher hinein.
Bei stark mit Pilzmyzel besiedelten Impfdübeln, welche eine geringere Festigkeit haben, kann, um diese beim Einschlagen nicht zu beschädigen, auch ein 9 mm Bohrer verwendet werden. Wenn auf den Impfdübeln befindliches Pilzmyzel beim Einschlagen abgestreift wird, ist das unproblematisch, da das Pilzmyzel aus dem Impfdübel schnell wieder herauswächst.
Wichtig ist, dass die Dübel fest im Bohrloch anliegen und vollständig Kontakt zum Holz haben, damit das Pilzmyzel gut in das Holz einwachsen kann.
Besiedlungsphase:
Lagern Sie die Baumstämme nach dem Beimpfen an einem schattigen Ort im Garten und sorgen Sie durch Wässern und Abdecken dafür, dass diese nicht austrocknen. Die Besiedlungsphase der Baumstämme dauert je nach Umgebungstemperatur ca. 8 Wochen. Bei Lagerung im Haus ist gelegentliches Lüften der Folie und des Raumes wichtig.
Sobald die kühle Jahreszeit vorbei ist, lagern Sie die Stämme besser wieder aus.
Während der Besiedlungsphase sollte die durchschnittliche Umgebungstemperatur bei mindestens 10 °C liegen. Bis max. 24 °C erhöht sich die Wachstumsgeschwindigkeit mit der Umgebungstemperatur. Über 28 °C sollte die Temperatur nicht ansteigen, da das Pilzmyzel bei Temperaturen über 34 °C geschädigt werden kann. Nach der Besiedlungszeit des Stammes zeigt sich das Pilz-Myzel vom Stockschwämmchen in weißlich bis brauner Färbung an den Stirnseiten des Stammes.
Nach der Besiedlungsphase sind die Pilzkulturen winterhart und sollten an einem schattigen und windgeschützten Platz gelagert werden. Erdkontakt ist bei Shiitake-Pilzkulturen nicht zwingend notwendig, schützt aber länger vor Austrocknung. Deshalb ist es günstig, wenn die Baumstämme Bodenkontakt haben. Die Baumstämme können auch bis max. zur Hälfte eingegraben werden.
Ernte:
Die ersten Stockschwämmchen zeigen sich abhängig von der Holzart und den Witterungsbedingungen nach 15-24 Monaten. Über einen Zeitraum von mehreren Jahren bilden sich bei feuchter und kühler Witterung immer wieder leckere Stockschwämmchen.